Das Schreiben von Literatur steht in der heutigen Zeit nicht mehr nur unter dem ewigen Anachronismusverdacht oder dem guten alten moralisch-politischen Druck auf Autorinnen und Autoren. Unversehens findet man sich schreibend in Debatten wieder, die nichts zu tun zu haben scheinen mit dem doch immer sehr persönlichen, eigentlichen Antrieb zum Schreiben. In seiner Salzburger Poetikvorlesung konfrontiert uns der deutsch-irakische Schriftsteller Sherko Fatah mit den Bewegungen seines Schreibens und einer „Literatur in Bewegung“.
Die erste Vorlesung handelt davon, wie in einem jungen Leser das Bedürfnis nach einer literarischen Welt entsteht, welche nicht nur größer, sondern tatsächlich auch unvertrauter ist als die vorfindliche. Die sich daran anschließende Frage nach dem Fremden und seiner sehr unterschiedlichen Gestaltung in der Literatur wird in der zweiten Vorlesung behandelt. In der dritten Vorlesung wird es um die kulturelle Aneignung, allerdings im positiven Sinn als Ausgangspunkt literarischer Gestaltung, gehen.
Vorlesungstermine
🔸 Mo, 2. Mai 2022, 17.15 Uhr, Unipark (HS Thomas Bernhard) „Bewegung oder: Stillstand mindert die Wahrnehmung“
🔸 Di, 3. Mai 2022, 17.15 Uhr, Unipark (HS Anna Bahr-Mildenburg) „Begegnung oder: Inwiefern ist das Fremde literaturwürdig?
🔸 Do, 5. Mai 2022, 17.15 Uhr, Unipark (HS Anna Bahr-Mildenburg) „Eros, Politik und Gewalt oder: Weisen kultureller Aneignung und die Frage nach der Identität“
Konversatorien
🔸 Mi, 4. Mai 2022, 13.00 – 15.00 Uhr
🔸 Fr, 6. Mai 2022, 9.00 – 13.00 Uhr
Lesung und Gespräch
🔸 Mi, 4. Mai 2022, 19.30 Uhr, Sherko Fatah liest Schwarzer September, Edmundsburg (Europasaal), Moderation Uta Degner und Clemens Peck, Eintritt frei
📸 Peter von Felbert